Schlaglichter


28. Würzburger Gespräche zum Umweltenergierecht: Energiewende zwischen Kontinuität und Neustart

Wie geht es weiter mit der Energiewende und welche Rechtsänderungen stehen in den nächsten vier Jahren möglicherweise an? Das waren die zentralen Fragen auf der Haupttagung der 28. Würzburger Gespräche zum Umweltenergierecht am 22. und 23. September 2025 im Congress Centrum Würzburg. Auf unserer Tagung am 23. September waren aktuelle Entwicklungen im Förderrahmen für Erneuerbare, die Beschleunigung des Erneuerbaren-Ausbaus im Planungs- und Genehmigungsrecht sowie die Synchronisierung von Netz- und Erneuerbaren-Ausbau und der systemverträgliche Erneuerbaren-Ausbau zentrale Themen. Zudem fanden am 22. September bereits zwei Parallelsessions statt:  „Green Deal, Clean Industrial Deal und EU-Klimaziel 2040“ sowie „Netzanschlussvereinbarungen werden Realität – alles eine Frage der Ausgestaltung?“.

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Zum Bericht der Sessions (inkl. Vortragsfolien)


Umsetzung der RED III: Einordnungen und Online-Seminarreihe der Stiftung Umweltenergierecht

Die Umsetzung der RED III war ein zentrales Thema der Gesetzgebung in diesem Sommer. So war Prof. Dr. Thorsten Müller im Juli 2025 als Sachverständiger vor dem Umweltausschuss des Deutschen Bundestags geladen und sprach zum dazugehörigen Gesetzentwurf der Regierungsfraktionen. Er betonte die Eilbedürftigkeit des Themas aufgrund verstrichener Umsetzungsfristen und drohender Herausforderungen für beschleunigte Genehmigungsverfahren, unterstrich jedoch die Notwendigkeit einer Überarbeitung des Gesetzentwurfs. Dabei bezog er sich auch auf die Ergebnisse des Würzburger Berichts zum Umweltenergierecht Nr. 59. Zur konkreten Umsetzung der Beschleunigungsgebiete und weiterer Änderungen im Planungs- und Genehmigungsrecht hat die Stiftung Umweltenergierecht zudem eine Online-Seminarreihe konzipiert. Zwei Termine stehen dabei im Oktober noch an.

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Dissertationspreis Umweltenergierecht 2025: Drei Hauptpreise für exzellente Forschung

Dr. Simon Lammers, Dr. Mai-Lan Tran und Dr. Anja Widmann haben den Dissertationspreis Umweltenergierecht 2025 gewonnen. Der Forschungspreis der Stiftung Umweltenergierecht wurde den drei Juristen am 22. September 2025 im Kulturspeicher Würzburg verliehen. Die Ausgezeichneten teilen sich das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Ein zweiter Preis ging zudem an Dr. Ulrike Jürschik. Prof. Dr. Helmuth Schulze-Fielitz, Mitglied der Preisjury und Ehrenvorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Umweltenergierecht, bescheinigte den Dissertationen in seiner Laudatio eine besondere Bedeutung für das Recht und er betonte das sehr hohe juristische Niveau der Forschungsarbeiten.

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Was kostet das „Grün“ im Wasserstoff?

Grüner Wasserstoff gilt als ein Schlüssel zur Defossilierung wichtiger Wirtschaftsbereiche. Doch hohe Produktionskosten bremsen den Markthochlauf. Die Stiftung Umweltenergierecht und die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) haben die aktuellen und künftigen Kosten für die grüne Wasserstoffproduktion in Deutschland untersucht. Die in der Fachzeitschrift „et – Energiewirtschaftliche Tagesfragen“ veröffentlichte Analyse zeigt: Der regulatorische Rahmen hat großen Einfluss auf Gestehungskosten und Wirtschaftlichkeit. Mit gezielten Entlastungen sinken die Erzeugungskosten für Wasserstoff um mehrere Euro je Kilogramm. Langfristige Planungssicherheit fehlt jedoch und die Regelungen sind komplex. Das Fazit: Dauerhafte Rahmenbedingungen sind ein zentrales Steuerungsinstrument, um Investitionen anzureizen und den Hochlauf des Wasserstoffmarktes voranzutreiben.

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Gebäudedekarbonisierung: Analyse, Einordnung und Zusammenspiel des mehrdimensionalen EU-Rechtsrahmens

Die Dekarbonisierung von Gebäuden gilt als eine der zentralen Herausforderungen der europäischen Klima- und Energiepolitik. Mit zwei aktuellen Aufsätzen in der EnergieRecht (ER, Heft 4 und 5) beleuchtet Dr. Maximilian Wimmer von der Stiftung Umweltenergierecht die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Umsetzung in Deutschland. Im ersten Teil nimmt er das „Fit for 55“-Paket der EU in den Blick. Er untersucht die zentralen novellierten Richtlinien – Gebäudeeffizienzrichtlinie, Energieeffizienzrichtlinie und Erneuerbare-Energien-Richtlinie – und zeigt auf, welche Rolle der europäische Emissionshandel für den Gebäudesektor spielt. Der zweite Teil geht einen Schritt weiter: Hier ordnet er die Vielzahl europäischer Vorgaben systematisch ein und verdeutlicht ihr Zusammenspiel.

Zur Zusammenfassung Teil I
Zur Zusammenfassung Teil II


Hybridprojekte aus Windenergie und Photovoltaik: Chancen und Herausforderungen der Doppelnutzung

Der Abschlussbericht „Hybridprojekte aus Windenergie und Photovoltaik. Chancen und Herausforderungen der Doppelnutzung“ zum Projekt „Abbau von Hemmnissen beim Repowering von Windenergieanlagen“ im Auftrag des Umweltbundesamtes ist erschienen. Darin geben die Deutsche WindGuard, die Stiftung Umweltenergierecht und die Rechtsanwaltskanzlei Engemann und Partner einen Überblick über verschiedene Aspekte hybrider Projekte aus Windenergie und Freiflächenphotovoltaik. Dr. Stephan Wagner und Dr. Nils Wegner von der Stiftung befassen sich in der Studie mit den planungsrechtlichen Rahmenbedingungen derartiger hybrider Flächennutzungen. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass diese bereits jetzt auf Grundlage des geltenden Planungsrechts verwirklicht werden können, ohne das Erreichen der Flächenziele des Windenergieflächenbedarfsgesetzes zu gefährden.

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Windradwissen zum Anfassen: Stiftung unterwegs in Sommerhausen

Beschleunigungsgebiete, WindBG und viele Paragrafen – das ist für die Stiftung Umweltenergierecht das tägliche Brot. Aber wie entsteht eigentlich ein Windrad? Diese Frage führte einige neugierige Kolleginnen und Kollegen im Mai nach Sommerhausen (Landkreis Würzburg), wo das Unternehmen Energiedienstleistungen Bals GmbH aktuell einen Windpark errichtet. Hierbei nahm sich Jochen Bals die Zeit, die praktische Seite der Energiewende vorzustellen. Zwischen beeindruckenden Zahlen, kuriosen Fakten und echten Aha-Momenten wurde klar: Windräder sind nicht nur technische Meisterwerke, sondern auch echte Teamarbeit zwischen Ingenieurskunst und Umweltschutz.


Stiftung gedruckt, unterwegs (oder digital)

Die Stiftung Umweltenergierecht hat aktuell folgende weitere Forschungsergebnisse veröffentlicht:

Stiftung gedruckt

Stephan Wagner,

Planungsrechtliche Rahmenbedingungen von Hybridprojekten aus Windenergie und Freiflächenphotovoltaik im Kontext der Vorgaben des Windenergieflächenbedarfsgesetzes

Zeitschrift für Neues Energierecht (ZNER), 2025, Heft 4, S. 275-284

Zusammenfassung

Sebastian von Ammon, Nils Wegner, David Ritter, Kaya Dünzen,

Photovoltaik-Freiflächenanlagen: Rechtsfragen zu Rückbauverpflichtungen und Repowering

Kurzbericht, Umweltbundesamt, Climate Change 43/2025, August 2025

Michaela Scharpf, Nils Wegner,

Quantitative Steuerung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Baden-Württemberg

Verwaltungsblätter für Baden-Württemberg (VBlBW) 2025, Heft 8, S. 318-325

Zusammenfassung

Markus Ehrmann,

Das TEHG-Europarechtsanpassungsgesetz 2024 – Ein Überblick

Umweltrechtliche Beiträge aus Wissenschaft und Praxis (UWP), Heft 2/2025, S. 104-112

Sabine Schlacke, Michèle Knodt, Christian Flachsland, Thorsten Müller, Francesco Findeisen, Jörg Kemmezell, Jana Maruschke, Christoph Plate, Julia Sulerz, Eva-Maria Thierjung,

Die Handlungsfähigkeit des deutschen Staates in der Klima- und Energiepolitik

Kurzdossier, Kopernikus-Projekt Ariadne, 17. Juni 2025

 

Die Mitarbeiter der Stiftung Umweltenergierecht haben in den letzten Wochen zu folgenden Themen referiert:

Stiftung unterwegs (oder digital)

Maximilian Wimmer, Matthias Leymann,

Umsetzung des Unionsrechtsrahmens für den Gebäudesektor

Vortrag, Online-Seminar, Stiftung Umweltenergierecht, Würzburg, 17. September 2025

Johanna Kamm,

Finanzierung von EE-Projekten – Zukünftige rechtliche Rahmenbedingungen durch Strommarktdesign und EEG

Vortrag, Windbranchentag Rhein/Main/Saar, BWE e.V., Darmstadt, 3. September 2025

Stephan Wagner,

Smarte Flächenausweisungen als Voraussetzung für eine sichere, bezahlbare und intelligente Versorgung mit regenerativen Energien

Vortrag, Energie- und Klimaschutzkongress 2025: Smarte Zukunft: Regenerative Energieversorgung sicher, bezahlbar und intelligent, Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz, Mainz, 21. August 2025

Maria Deutinger ,

Von Art. 6 EU-Notfall-VO zur Genehmigungsbeschleunigung nach RED III

Vortrag, Windenergie-Dialog 2025, Stabsstelle Energiewende, Windenergie und Klimaschutz beim Regierungspräsidium Stuttgart (StEWK), Stuttgart, 9. Juli 2025

Jana Viktoria Nysten,

Der CBAM – zwischen internationalem Umwelt- und Handelsrecht

Vortrag, NRW.Energy4Climate Konferenz, Köln, 9. Juli 2025