2021 – Startpunkt für ein neues Forschungskapitel

Das Jahr 2021 steht in vielfacher Hinsicht für Neuerung im europäischen und deutschen Klimaschutz- und Energierecht. Sei es die Umsetzung des Europäischen Green Deals in neue europäische Regelungsstrukturen oder aber der Start in die neue Legislaturperiode, in der wichtige Weichenstellungen zur klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft auch im deutschen Recht gestellt werden müssen. 

Auch 2021 scheuen wie keine Anstrengung, um neue Wege zu beschreiten und dabei Neues zu entdecken.

Auf die Stiftung Umweltenergierecht warten im neuen Jahr zahlreiche neue Forschungsfragen. Und nicht nur das:  2021 markiert auch den Start einer zweiten Dekade unserer Forschungsaktivitäten. Zum zehnten Gründungstag erarbeiten wir derzeit ein neues Forschungsprogramm, mit dem wir unseren Beitrag leisten wollen, um in diesem entscheidenden Zeitfenster die Weichen für die Dekarbonisierung richtig stellen zu können.

Neuausrichtung des europäischen Rahmens für die Dekarbonisierung

Das Europarecht ist und bleibt ein Schwerpunkt unserer Arbeit – sowohl im Jahr 2021 als auch in unserem neuen Forschungsprogramm 2030. Die anstehenden tiefgreifenden Veränderungen zur Erreichung des neuen Klimaschutzziels von minus 55  Prozent verlangen nach neuen Antworten. Dieses zunächst noch abstrakte Ziel erfordert eine Übersetzung in Richtlinien und Verordnungen und eine Neuausrichtung des gesamten Instrumentenmix. Auch das Verhältnis der EU zu den Mitgliedstaaten und damit deren Energieautonomie und die Kompetenzen der EU werden auf dem Prüfstand stehen. Mit all diesen Themenfeldern werden wir uns intensiv beschäftigen.

Bausteine für die Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien

Die Transformation besteht nicht allein aus dem Ausbau der erneuerbaren Energien – aber ohne die vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien werden wir die Dekarbonisierung nicht schaffen. Deren Rahmenbedingungen im Energie-, Planungs- und Genehmigungsrecht werden wir auch in den nächsten zwölf Monaten intensiv unter die Lupe nehmen. Ob Quartierslösungen, neue Planungskonzepte, Herangehensweisen im Artenschutz oder neue Geschäftsmodelle – wie können alle bestehenden und neuen Instrumente richtig ineinandergreifen? In unseren Projekten hinterfragen wir auch im neuen Jahr die eingeschlagenen Pfade und nehmen im Team neue Lösungen in den Blick.

Neue Regelungen für Energiemärkte, Sektorenkopplung und Industrie

Ein besonderes Augenmerk richten wir 2021 auch auf die Neugestaltung der Energiemärkte. Wie können diese künftig aussehen? Wie kann man Sektorenkopplungs-Technologien in die Märkte integrieren? Und inwieweit lässt sich auch die Beschaffung von Systemdienstleistungen marktlich regeln? Eine wichtige Frage ist auch, wie die Wasserstoffstrategie implementiert werden kann, welche Rolle diese Technologie neben der Stromspeicherung und den weiteren Flexibilitätsoptionen einnehmen soll oder wie dies mit der Dekarbonisierung der Industrie verbunden werden kann. Wir werden hier unseren Beitrag leisten – wie immer hochspezialisiert und transdisziplinär.