Hans-Heinrich Andresen – vom Initiator des ersten Bürgerwindparks der Welt zum Unternehmer
Herr Andresen, Sie haben ursprünglich in einem ganz anderen Bereich gearbeitet und sind dennoch ein Windpionier: Wie sah Ihr Weg hin zu den erneuerbaren Energien aus?
Hans-Heinrich Andresen: Die Errichtung der ersten Windräder an der nordfriesischen Küste war die Initialzündung für eine kleine Gruppe von Wind-Begeisterten aus dem Raum Mittleres Nordfriesland, um selber Windräder zu errichten und zu betreiben. Aus dieser Gruppe entstand der erste Bürgerwindpark der Welt, dem zum Glück viele weitere gefolgt sind. Inzwischen werden fast alle Windparks in Nordfriesland nach diesem Erfolgsmodell betrieben und sorgen für breite Zustimmung in der Bevölkerung.
Wie bewerten Sie den aktuellen Stand der Energiewende?
Hans-Heinrich Andresen: Durch die Einführung von Ausschreibungen wird es durch das veränderte Marktumfeld gerade für die kleinen und regionalen Betreiber sehr schwierig, sich auf neue Projekte mit ausreichender Rendite einzulassen. Wir sehen hier große Schwierigkeiten für das Aufrechterhalten einer breiten Akzeptanz, die gerade auch durch die Partizipation vor Ort getragen wird.
Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft der erneuerbaren Energien und der Bürgerenergie aus?
Hans-Heinrich Andresen: Bürgerwindparks in der klassischen, von uns favorisierten Form werden im neuen EEG keine Chance mehr haben. Für uns als Betriebsführer ergibt sich daraus eine Konzentration auf die kaufmännische und technische Betriebsführung von bestehenden Windparks und Umspannwerken im gesamten Bundesgebiet. Die Planung von neuen Projekten überlassen wir – abgesehen von unseren bereits betreuten Kunden – anderen Marktteilnehmern.
Warum fördern Sie die Forschungsarbeit der Stiftung Umweltenergierecht?
Hans-Heinrich Andresen: Die Stiftung Umweltenergierecht ist unser favorisierter Ratgeber zu allen aktuellen und kommenden rechtlichen Themen rund um das gesamte Feld „Energie“. Die Kompetenz des gesamten Teams um Thorsten Müller schätzen wir als sehr hoch ein und die Veranstaltungen sind ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Informationsquellen.