Von der Anwaltspraxis in die Wissenschaft, das Europarecht stets vor Augen
Seit Anfang 2019 forscht Jana Nysten als Wissenschaftliche Referentin im Europarechtsteam der Stiftung Umweltenergierecht. Besonders interessieren sie dabei der Strombinnenmarkt und die zukünftige Rolle der Erneuerbaren in Europa.
„Häufig werde ich bei Vorträgen zum Winterpaket gefragt, ob so umfangreiche und detaillierte Regelungen auf EU-Ebene überhaupt sinnvoll und erforderlich seien“, erzählt Jana Nysten. „Dieser Einwand ist natürlich sehr berechtigt.“ Das Hinterfragen von politischen Prozessen und die Sinnhaftigkeit von Rechtsetzung beschäftigen die gebürtige Aachenerin seit jeher. Nach ihrem Studium des europäischen Rechts an der Universität Maastricht in den Niederlanden und des internationalen Rechts an der PennState University in den USA war sie sieben Jahre als Rechtsanwältin in einer Kanzlei tätig, die auf Energierecht spezialisiert ist. Dort bearbeitete sie zunächst in Brüssel und dann in Berlin Mandate aus dem gesamten energierechtlichen Spektrum, seien es nationale Förderregelungen wie das EEG oder beihilferechtliche Fragen der Kernenergie.
Was reizt Jana Nysten an ihrer neuen Aufgabe in der Stiftung? „Ich mag es, bestehende Regelungen ergebnisoffen zu prüfen und neue Ansätze zu erforschen. Darüber nachzudenken, wie wir mit sinnvoller Regulierung die Energiewende nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und weltweit umsetzen können, ist sehr spannend“, erläutert die Juristin. „Vielleicht kann ich damit einen kleinen Beitrag zu einer besseren Welt leisten.“ Denn gerade die Forschung könne, so Jana Nysten, dabei mithelfen, dass aus Brüssel und Straßburg weiterhin wichtige Signale für den Umstieg auf eine tatsächlich nachhaltige Energieversorgung kommen.