„Klimaschutz und Energiewende sind weiter zentrale Themen unserer Zeit“
Die 1995 gegründete PNE AG ist ein international tätiger Entwickler von Projekten im Erneuerbare-Energien-Bereich. Heiko Wuttke ist seit dem 13. Januar 2025 ihr Vorstandsvorsitzender.

Heiko Wuttke (Foto: PNE)
Frage: Herr Wuttke, Sie sind seit fast 30 Jahren in der Branche der erneuerbaren Energien tätig. Was motiviert Sie, diesem Bereich treu zu bleiben?
Ja, richtig. Seit fast 30 Jahren bin ich in der Erneuerbaren-Energien-Branche zu Hause. Die PNE kenne und beobachte ich daher bereits seit vielen Jahren. Die Chance, die sich im letzten Jahr ergeben hat, habe ich sehr gerne ergriffen. Ich freue mich und bin stolz darauf, in einem so zukunftsorientierten Unternehmen wie der PNE mit einem starken Team und mit einem breiten Leistungsspektrum die Führung zu übernehmen.
Klimaschutz und Energiewende sind weiter zentrale Themen unserer Zeit und ich sehe meine und die Rolle der Unternehmensgruppe darin, am Gelingen der Energiewende mitzuarbeiten. Wir wollen die Energieversorgung durch den Einsatz erneuerbarer Energien unabhängiger und widerstandsfähiger gestalten. Zusammen mit meinen erfahrenen Vorstandskollegen werde ich weiter einen Schwerpunkt auf die Umsetzung innovativer und wirtschaftlich sinnvoller Projekte legen, mit dem Ziel einer nachhaltigen Versorgung mit erneuerbarer Energie. Als einer der großen deutschen Mittelständler ist es uns im Übrigen ein Anliegen, die Akteursvielfalt dieser Branche aufrecht zu erhalten.
Welche rechtlichen Hürden begegnen Ihnen in Genehmigungsverfahren für Ihre Wind- und PV-Projekte in Deutschland?
Auch wenn die durchschnittliche Verfahrensdauer 2024 in den meisten Bundesländern zurückgegangen ist, so sind langwierige Genehmigungsprozesse weiterhin eine Hürde beim EE-Ausbau. Es dauert nach wie vor oft mehrere Jahre, um eine Genehmigung für ein Windenergieprojekt zu erlangen. Und PV-Projekte benötigen oft Bebauungspläne oder Ausnahmen von den bestehenden Raumordnungen. Dazu kommen strenge Vorgaben durch das Bundesnaturschutzgesetz, insbesondere zu Arten- und Landschaftsschutz. Oftmals kommt es im Genehmigungsverfahren zu unerwarteten Nachforderungen seitens der Behörden, die den Prozess aufhalten. Auch fehlende Anschlusskapazitäten oder lange Wartezeiten beim Netzanschluss erschweren und entschleunigen den Ausbau.
Welche rechtlichen Weiterentwicklungsbedarfe sehen Sie als notwendig für den Weg zur Klimaneutralität?
Der Ausbau erneuerbarer Energie wird derzeit durch langwierige bürokratische Prozesse ausgebremst. Insbesondere die bereits angesprochenen Genehmigungsverfahren für Wind- und Solarparks müssen entbürokratisiert und digitalisiert werden, um Projekte schneller umsetzen zu können. Eine effizientere Abstimmung zwischen Behörden und klare Fristen könnten hier einen entscheidenden Unterschied machen. Darüber hinaus bedarf es einer Anpassung des Strommarktdesigns. Dazu gehört unter anderem die Förderung flexibler Speicherlösungen und die konsequente Integration von grünem Wasserstoff in den Energiemarkt.
Ein weiteres Hindernis auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die begrenzte Verfügbarkeit geeigneter Flächen für den Ausbau erneuerbarer Energien. Wir brauchen eine bessere Balance zwischen Umwelt- und Klimaschutzinteressen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sollten so angepasst werden, dass mehr Gebiete für Wind- und Solarenergie erschlossen werden können, selbstverständlich ohne dabei den Naturschutz zu vernachlässigen. Eine europäische Harmonisierung der Regulierungen halte ich für sinnvoll. Klimaschutz ist eine internationale Aufgabe, doch unterschiedliche nationale Vorgaben erschweren derzeit die Umsetzung grenzüberschreitender Projekte. Einheitliche Standards könnten dazu beitragen, den Ausbau erneuerbarer Energien grenzüberschreitend voranzutreiben.
Die PNE AG unterstützt die Stiftung Umweltenergierecht seit über zehn Jahren. Was überzeugt Sie zur regelmäßigen Spende?
Die Stiftung Umweltenergierecht leistet seit Jahren für die Branche wertvolle Arbeit. Sie analysiert und erläutert regulatorische Vorgaben, entwickelt praxisnahe Lösungen und trägt so dazu bei, dass Gesetze und Verordnungen mit den dynamischen Entwicklungen der Energiewirtschaft Schritt halten und zukunftsfähig sind. Wir fühlen uns durch die Stiftung gut vertreten, zum Beispiel bei Anhörungen in Ausschüssen, zu denen Mitglieder der Stiftung immer wieder geladen werden. Unsere regelmäßige Unterstützung der Stiftung ist Ausdruck unserer Überzeugung, dass ein fundiertes und zukunftsorientiertes Energierecht die Grundlage für eine erfolgreiche Energiewende bildet. Mit unserer Spende wollen wir dazu beitragen, dass wissenschaftlich fundierte Analysen für einen funktionierenden Rechtsrahmen im Sinne einer erfolgreichen Energiewende erstellt werden können.