Fokus Umweltenergierecht
Novelle der Erneuerbare-Energien-Richtlinie
Datum: Montag, 10. Oktober 2016, 11-17.30 Uhr
Ort: Congress Centrum Würzburg, Am Congress Centrum, 97070 Würzburg
Inhalt
Die EU-Kommission wird laut ihren Plänen im 4. Quartal 2016 einen Entwurf zur Revision der Erneuerbare-Energien-Richtlinie 2009/28/EG präsentieren. Darin enthalten sein werden neue Regelungen für die Mitgliedstaaten, mit deren Umsetzung die Erreichung des EU-Ziels eines Anteils von 27 % erneuerbarer Energien am Energieverbrauch der EU im Jahre 2030 sichergestellt werden soll.
Im Rahmen des durch die Stiftung Mercator geförderten Vorhabens „Eine neue EU-Architektur für die Energiewende (EU-ArchE)“ führte die Stiftung Umweltenergierecht am Vortag der 16. Würzburger Gespräche zum Umweltenergierecht ein Fachgespräch zur Novelle der Erneuerbare-Energien-Richtlinie durch. Dort wurden bereits zu Beginn der anstehenden Diskussion um die Zukunft der Förderung erneuerbarer Energien die Vorschläge der EU-Kommission zusammen mit Referenten und Teilnehmern diskutiert und einer ersten Bewertung unterzogen. Unter anderem standen folgende Fragen im Mittelpunkt:
- Welche neuen Vorgaben werden für EE-Fördersysteme gelten und welche Veränderungen kommen insbesondere auf das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu?
- Welche Vorschläge unterbreitet die Kommission, um die Erreichung des 27 %-Ziels im Jahr 2030 ausreichend sicherzustellen ohne den Mitgliedstaaten dabei verbindliche nationale Ziele vorzugeben?
- Wird es zur Füllung einer eventuellen Lücke bei der Zielerfüllung einen EU-Fördermechanismus zusätzlich zu den nationalen Förderregelungen geben?
- In welchem Verhältnis stehen die neuen Regelungen der Richtlinie zu den Vorgaben der Umwelt- und Energiebeihilfeleitlinien hinsichtlich der Förderung erneuerbarer Energien?
- Wie werden bereits durchgeführte Kooperationsansätze zwischen den Mitgliedstaaten (Stichwort: Öffnung des EEG) berücksichtigt und welche neuen Anreize zur Förderung der (regionalen) Kooperation werden vorgeschlagen?
- Wie fügen sich die speziellen Regelungen der neuen Richtlinie in den allgemeinen Governance-Rahmen der Energieunion ein?
Über 40 Teilnehmer diskutierten im Rahmen dieses Fachgesprächs die Neugestaltung des europäischen Rechts der erneuerbaren Energien. In ihren Vorträgen gingen die Referenten u. a. auf die zukünftigen europäischen Vorgaben für nationale Förderregelungen, die Wechselwirkungen mit dem europäischen Beihilferecht, die gemeinsame Erreichung des EU-Ziels bis 2030 sowie die Möglichkeiten einer verstärkten regionalen Zusammenarbeit ein. Fest stand bei allen Teilnehmern: Es bleibt spannend, denn erste Entwürfe der Europäischen Kommission für neue EU-Rechtsakte werden Ende des Jahres erwartet.
Programm
10. Oktober 2016
10.30 Uhr
Eröffnung des Tagungsbüros und Begrüßungskaffee
11.00 Uhr
Begrüßung
Fabian Pause, Stiftung Umweltenergierecht
Charlotte Ruhbaum, Stiftung Mercator
11.15 Uhr
Themenblock 1: Welche europarechtlichen Vorgaben für erneuerbare Energien bestehen und kommen auf uns zu?
Einführender Vortrag zum Regelungsinhalt einer neuen Erneuerbare-Energien-Richtlinie: Welcher Rechtsrahmen besteht derzeit? Welche Herausforderungen kommen auf uns zu? Welche Inhalte sollen neu geregelt werden?
Fabian Pause, Stiftung Umweltenergierecht
Vortrag: Was bestimmt außerdem die nationale Erneuerbaren-Politik? Die Bedeutung des Beihilferechts und der Umwelt- und Energiebeiheihilfeleitlinien der Kommission für die Ausgestaltung nationaler Förderregelungen
Dr. Markus Kahles, Stiftung Umweltenergierecht
Vortrag: Der Einspeisevorrang: zwingendes Erfordernis für die weitere Entwicklung der erneuerbaren Energien?
Thorsten Lenck, Energy Brainpool GmbH & Co. KG
Diskussion mit den Referenten
Moderation: Thorsten Müller
13.00 Uhr
Mittagspause mit Imbiss
14.00 Uhr
Themenblock 2: Wie kann das EU-Ziel von mindestens 27% erneuerbarer Energien bis 2030 erreicht werden?
Vortrag: Gap-avoider und gap-filler – wie soll das 2030-EU-Ziel durch die Mitgliedstaaten erreicht werden und was passiert, wenn es klemmt?
Dr. Dierk Bauknecht, Öko-Institut e.V.
Vortrag: Neue Planungs- und Berichtspflichten für die Mitgliedstaaten. Lessons learnt und Ausblick auf die künftigen Nationalen Energie- und Klimapläne (NECPs).
Dr. Malte Gephart, Ecofys
Diskussion mit den Referenten
Moderation: Dr. Markus Kahles
15.30 Uhr
Kaffeepause
16.00 Uhr
Themenblock 3: Wie kann regionale Zusammenarbeit im Bereich erneuerbarer Energien gelingen?
Vortrag: Grenzüberschreitende Ausschreibung von erneuerbaren Energien im Rahmen des EEG; ein Beispiel für die Europäisierung/Regionalisierung der Energiepolitik?
Fabian Joas, im Auftrag des BMWi
Vortrag: Was bedeutet ein stetig steigender Anteil erneuerbarer Energien für die Zusammenarbeit mit Deutschlands elektrischen Nachbarn?
Matthias Buck, Agora Energiewende
Diskussion mit den Referenten
Moderation: Fabian Pause
17.30 Uhr
Ende der Veranstaltung