Ein Erfahrungsbericht von Charlotte Wicke zum Fellowship Umweltenergierecht

Charlotte Wicke war 2024 drei Monate lang als Fellow bei der Stiftung Umweltenergierecht tätig. In ihrem Erfahrungsbericht beschreibt sie nicht nur ihre Arbeit, sondern auch die Vorteile des Fellowships im Bezug zu ihrer Dissertation.

Ein neuer Arbeitsplatz, inspirierende Gespräche und mehr Weitsicht im Energierecht – so lässt sich mein Fellowship bei der Stiftung Umweltenergierecht in Würzburg beschreiben. Derzeit promoviere ich in Regensburg am Lehrstuhl von Prof. Dr. Kühling, LL.M. Dabei beschäftige ich mich aus rechtlicher Perspektive mit der Versorgungssicherheit im Zeitalter der Dekarbonisierung. Als Fellow konnte ich für drei Monate in die Arbeit der Stiftung Umweltenergierecht eintauchen.

Das Fellowship fördert Promovierende bei der Anfertigung ihrer Dissertation. Es beinhaltet kein Stipendium, unterstützt die Teilnehmenden jedoch bei anfallenden Wohnkosten. In den hellen Räumlichkeiten der Stiftung fand ich ein fokussiertes Arbeitsumfeld. Mit Zugang zur Stiftungsbibliothek und einem energierechtsspezifischen Beck-Online-Account verfügte ich über optimale Ressourcen. Entsprechend meines eigenen Schwerpunkts wurde ich der Forschungsgruppe ,,Strommarkt‘‘ zugeteilt. Während der Treffen besprachen wir aktuelle rechtspolitische Fragestellungen, ich konnte Forschungsdokumente einsehen und gewann Einblicke in interdisziplinäre Projekte. Die Mitglieder meiner Forschungsgruppe – und besonders meine Betreuerin Johanna Kamm – nahmen sich viel Zeit, meine wissenschaftlichen Ansätze gemeinsam zu diskutieren. Durch den Austausch mit Fachleuten anderer Forschungsgruppen konnte ich Details des komplexen Energierechts besser verstehen. Zur Halbzeit des Fellowships stellte ich den bisherigen Arbeitsstand meiner Dissertation in großer Runde vor und erhielt Feedback zu meinen Thesen. Mit effizienten Treffen und einem lustigen Miteinander hat mich die Kommunikationskultur insgesamt sehr beeindruckt (bester Witz aus dem Teams-Chat: Besser Mikroprobleme als Makroprobleme).

Das Fellowship war für meine Dissertation eine großen Bereicherung. Ich wurde darin unterstützt, Entwicklungen im Unionsrecht umfassend zu kontextualisieren. So konnte ich beispielsweise die Wechselwirkungen zwischen der unionsrechtlichen Beihilfenkontrolle und dem Sekundärrecht genauer nachvollziehen. Außerdem erhielt ich Anregungen, Bezüge zu Bereichen des Energierechts herzustellen, die für sich betrachtet nicht Gegenstand meiner Dissertation sind, aus denen ich jedoch im Transfer interessante Schlüsse ziehen konnte. Auch hatte ich die wertvolle Möglichkeit, rechtliche Details der frisch in Kraft getretenen EU-Strommarktreform zu diskutieren, zu denen kaum Sekundärliteratur existierte.

Auch jenseits der Stiftung hat mir Würzburg mit dem idyllischen Main, den charmanten Altstadtcafés und einer interessanten Ausstellung im Kulturspeicher sehr zugesagt. Aus dem Wechsel meines Lebens- und Arbeitsumfelds konnte ich neue Inspiration und Energie für meine Dissertation schöpfen. Ich möchte das Fellowship daher nachdrücklich weiterempfehlen. Die fachlichen Impulse haben meinen energierechtlichen Horizont erweitert und ich habe es sehr genossen, Teil dieser engagierten Forschungsgemeinschaft zu sein.

Fragen zum Fellowship? Ihr Ansprechpartner:

Prof. Dr. Thorsten Müller
Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Umweltenergierecht
Tel.: +49 931 794077-0
E-Mail

 

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