Dissertationspreis Umweltenergierecht 2025: Gleich drei Hauptpreise für herausragende Forschung

Dr. Simon Lammers, Dr. Mai-Lan Tran und Dr. Anja Widmann haben den Dissertationspreis Umweltenergierecht 2025 gewonnen. Der Forschungspreis der Würzburger Stiftung Umweltenergierecht wurde den drei Juristen am 22. September 2025 im Kulturspeicher Würzburg verliehen. Die Ausgezeichneten teilen sich das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro. In ihren jeweiligen Dissertationen setzten sie sich mit aktuellen Forschungsthemen zur Energiewende auseinander – unter anderem mit Politikplanung und Recht, grenzüberschreitenden Klimaklagen sowie dem rechtlichen Schutzgut Klima. Ein zweiter Preis ging zudem an Dr. Ulrike Jürschik, die zum Thema Suffizienz und Recht forschte.

Auf dem Bild erhalten die Preisträger den Dissertationspreises Umweltenergierecht 2025. Von links: Prof. Dr. Helmuth Schulze-Fielitz, Dr. Anja Widmann, Dr. Simon Lammers, Dr. Mai-Lan Tran, Prof. Dr. Thorsten Müller. (Foto: Fabian Heinz/Stiftung Umweltenergierecht)

Die Preisträger erhalten den Dissertationspreises Umweltenergierecht 2025. Von links: Prof. Dr. Helmuth Schulze-Fielitz, Dr. Anja Widmann, Dr. Simon Lammers, Dr. Mai-Lan Tran, Prof. Dr. Thorsten Müller. (Foto: Fabian Heinz/Stiftung Umweltenergierecht)

Prof. Dr. Helmuth Schulze-Fielitz, Mitglied der Preisjury und Ehrenvorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Umweltenergierecht, bescheinigte den Dissertationen in seiner Laudatio eine besondere Bedeutung für das Recht und er betonte das sehr hohe juristische Niveau der Forschungsarbeiten.

 EU-Politik, Klimaklagen und das Schutzgut Klima

Dr. Simon Lammers (Universität Münster) befasste sich mit dem Thema „Die europäische Governance-Verordnung und das EU- Klimagesetz – Politikplanung und -koordinierung als Aufgabe des Rechts“. Schulze-Fielitz zeigte sich im Namen der Jury besonders begeistert von der Systematik und Akribie, die Lammers in seiner Arbeit zum Planungsmechanismus der Klimapolitik der EU zeigt.

Dr. Mai-Lan Tran (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg) befasste sich mit dem Thema „Grenzüberschreitende Klimaklagen – Klimaschutz zwischen privatrechtlicher Haftung und öffentlich-rechtlicher Befugnis“. Sie entfalte darin einen eigenen, originellen Ansatz, der laut Jury außerordentlich eindrucksvoll sei. Der Erstgutachter sprach gar von einer analytischen Spitzenleistung.

Dr. Anja Widmann (Eberhard Karls Universität Tübingen) befasste sich mit dem Thema „Prozeduraler Klimaschutz – Das Schutzgut ,Klima‘ in der Umweltverträglichkeitsprüfung“. Die Arbeit sei von einem ausgesprochen hohen Methodenbewusstsein geprägt und es gebe in diesem Rechtsbereich noch keine so umfassende Durchdringung des Sachverhalts, so Schulze-Fielitz.

Dr. Ulrike Jürschik (Universität Münster) forschte zu Thema „Suffizienz und Recht“ und erhielt für ihre Dissertation einen zweiten Preis. Die Jury nannte ihre Arbeit „besonders originell“. Suffizienz bezeichnet dabei Genügsamkeit oder Mäßigung für eine nachhaltige Gesellschaft. „Sie macht damit etwas zum Thema, was in der juristischen Literatur noch überhaupt kein Thema gewesen ist“, so Schulze-Fielitz.

Der Dissertationspreis der Würzburger Stiftung Umweltenergierecht

Um herausragende Dissertationen aus dem Bereich des Umweltenergierechts, des Klimaschutzrechts und des Rechts der nachhaltigen Energieversorgung zu würdigen, verleiht die Stiftung Umweltenergierecht seit 2013 im zweijährigen Turnus des Dissertationspreis Umweltenergierecht.

Die sechsköpfige Jury bestand aus renommierten Rechtswissenschaftlern: Prof. Dr. Monika Böhm (Philipps-Universität Marburg), Prof. Dr. Gabriele Britz (Universität Frankfurt am Main), Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Prof. Dr. Markus Ludwigs (Julius-Maximilians-Universität Würzburg), Prof. Dr. Franz Reimer (Universität Gießen) und Prof. Dr. Helmuth Schulze-Fielitz (Julius-Maximilians-Universität Würzburg, im Ruhestand).

Der Dissertationspreis wird im Rahmen des Studien- und Dissertationsprogramms der Stiftung Umweltenergierecht vergeben. Die Stiftung fördert mit dem Programm angehende Juristinnen und Juristen im Bereich des Energiewirtschaftsrechts, des Klimaschutzrechts und des Umweltenergierechts über die universitäre Ausbildung hinaus. Unterstützt wird das Programm von Rödl&Partner; Osborne Clarke; Satell Rechtsanwälte und Steuerberater, IWP Rechtsanwälte, orka Partnerschaft sowie Gaßner, Groth, Siederer & Collegen; von Bredow Valentin Herz Rechtsanwälte; prometheus Rechtsanwaltsgesellschaft.