Archiv für Oktober 2025

Das EU-Klimaziel 2030: Rechtliche Steuerungslogik zwischen Bindung und Kooperation

Würzburg, 1. Oktober 2025

In der heute veröffentlichten Würzburger Studie zum Umweltenergierecht Nr. 42 analysieren Dr. Jana Nysten und Ronja Busch die energie- und klimapolitischen Ziele der Europäischen Union für das Jahr 2030. Die Autorinnen ordnen die Ziele in die übergeordnete Strategie der EU ein, Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen und dabei Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.

Im Bereich der Treibhausgasemissionsminderung setzt die EU auf das Europäische Emissionshandelssystem mit einer rechtlich festgelegten Gesamtmenge an Emissionsberechtigungen sowie auf verbindliche nationale Zielvorgaben für die Mitgliedstaaten. Demgegenüber folgt die Zielerreichung im Bereich der erneuerbaren Energie und der Energieeffizienz einer anderen, kooperativen Steuerungslogik, bei der die Mitgliedstaaten ihren Beitrag zum unionsweiten Gesamtziel selbst festlegen. Dieser Ansatz setzt verstärkt auf mittel- bis langfristige Planung, Monitoring und kontinuierliche Nachsteuerung. Die Studie zeigt: Beide Ansätze sind grundsätzlich geeignet, die EU-Ziele zu erreichen. Diese Differenzierung ist politisch und rechtlich begründet, unter anderem durch unterschiedliche Kompetenzen der EU in der Umwelt- und Energiepolitik und unsichere Mehrheitsverhältnisse in den Mitgliedstaaten.

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Neues Zuwendungsprojekt zu Flexibilitäten und dynamischen Netzentgelten gestartet

Würzburg, 1. Oktober 2025

Seit dem 1. Oktober 2025 ist die Stiftung Umweltenergierecht Teil eines neuen, interdisziplinären Forschungsprojektes mit dem Titel „Erschließung von Flexibilität unter Anwendung dynamischer Netzentgelte am Beispiel des Stadtwerks Haßfurt (FlexNetHaßfurt)“. Es wird durch Zuwendung aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) gefördert und läuft bis zum 30. September 2028. Projektpartner sind die OTH Regensburg, die Universität Passau, das Institut für Energietechnik (IfE) an der OTH Amberg-Weiden, das Stadtwerk Haßfurt sowie TTTech Deutschland GmbH und Consolinno Energy GmbH.

Im Projekt soll ein Vorschlag im Bereich marktbezogener Instrumente für Flexibilitätsoptionen entwickelt und erprobet werden. Durch die Anwendung dynamischer Preissignale sollen Verbraucher zu einer – bestenfalls automatisierten – Reaktion angereizt werden (Demand Response). Die Stiftung Umweltenergierecht befasst sich im Projekt insbesondere mit dem Rechtsrahmen für Flexibilitäten sowie mit der rechtlichen Umsetzbarkeit dynamischer Netzentgelte.