Gutachten zuschaltbare Lasten

In den bestehenden Hoch- und Höchstspannungsnetze treten heute vermehrt und zunehmend Netzengpässe auf. In der Folge müssen insbesondere in Norddeutschland Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien im Wege des Einspeisemanagements abgeschaltet und für die verhinderte Einspeisung entschädigt werden. Der Netzausbau – als sicherlich beste, kostengünstigste und nachhaltigste Option zur Integration der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien – hält mit dem Ausbau der Erzeugungskapazitäten nicht Schritt. Daher steht zu erwarten, dass Netzengpasssituationen in Norddeutschland in den nächsten Jahren punktuell noch deutlich zunehmen werden. Das Energiewirtschaftsgesetz lässt derzeit bei kurzfristigen Netzengpässen auch die Zuschaltung von Lasten durch den Übertragungsnetzbetreiber zu. Allerdings hat der Bund bei den zuschaltbaren Lasten, anders als bei den abschaltbaren Lasten durch eine spezifische Verordnung (AbLaV), bislang keine Konkretisierung vorgenommen, wie etwa eine Pflicht zur Vorhaltung zuschaltbarer Lasten.

Laufzeit: 10. November 2015 bis 15. März 2016

Projektmittel: Auftrag des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (MELUR)

Schleswig-Holstein Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (MELUR)

Projektpartner: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI

Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI

Projektbearbeitung

Oliver Antoni (Projektleitung)
Tel: +49 931 794077-0
E-Mail

Dr. Johannes Hilpert
Tel: +49 931 794077-25
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Prof. Dr. Thorsten Müller
Tel: +49 931 794077-0
E-Mail

Inhalt

Anhand einer umfassenden rechtswissenschaftlichen und ökonomisch-technischen Analyse sollen mögliche Instrumente zum Einsatz zuschaltbarer Lasten und damit zur Vermeidung von Abregelungen von EE-Anlagen untersucht werden. Dabei sollen durch das Instrument insbesondere folgende Anforderungen erfüllt werden:

  • Senkung der Netzentgelte
  • Diskriminierungsfreier und transparenter Zugang für zuschaltbare Lasten
  • Kosteneffizienz für das Gesamtsystems

Zudem ist auch aus Verbrauchersicht die Senkung der Ausfallarbeit und der damit verbundenen Entschädigungszahlungen, die auf die Netzentgelte umgelegt werden, ein Ziel des Vorhabens.

Aufbauend auf der Beschreibung des Status Quo zur Ausfallarbeit, der Wirtschaftlichkeit von zuschaltbaren Lasten und der Identifikation der derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen werden in Betracht kommende Instrumente für zuschaltbare Lasten bewertet und diskutiert. Im Anschluss werden die (ökonomischen) Wirkungen möglicher Instrumente analysiert und konkrete Handlungsempfehlungen für ein geeignetes und rechtlich umsetzbares Instrument unterbreitet.

Projektergebnisse

Johannes Hilpert,

Rechtsrahmen und Hemmnisse der Nutzung von Strom im Wärmesektor – Was hat sich getan?

Vortrag, Sektorkopplung Strom, Wärme und Kälte – 3. Dialogplattform Power-to-HeatBerlin, EFZN und VDE/ETG, Berlin, 15. Mai 2017

Johannes Hilpert,

Rechtsrahmen und Hemmnisse für die Nutzung von Strom im Wärmesektor – Was hat sich getan?

Vortrag, AGFW-Infotag Recht, Berlin, 8. November 2016

Oliver Antoni,

Gutachten zu zuschaltbaren Lasten – Präsentation der Kernergebnisse und Handlungsempfehlung

Vortrag, Gutachten für das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Berlin, 3. März 2016

Präsentation

Oliver Antoni, Johannes Hilpert, Markus Kahles, Marian Klobasa, Anke Eßer,

Gutachten zu zuschaltbaren Lasten