Erneuerbare Netzentgeltregulierung: Anforderungen der Integration der erneuerbaren Energien an die Netzentgeltregulierung

Das Projekt hat zum Ziel, das bestehende Netzentgelt- und Netznutzungssystem aus rechtlicher, ökonomischer und technischer Perspektive zu analysieren, um Hemmnisse und Defizite zu identifizieren, die eine Umstellung der Stromerzeugung auf weitgehend erneuerbare Energien erschweren. Dabei soll der zentralen Frage nachgegangen werden, ob die gegenwärtigen Regelungen für den Netzbetrieb und die Netznutzung (Netznutzungssystem, Netzentgeltregulierung und ausgewählte für die Netznutzung relevante Umlage- und Abgabenregelungen) einen geeigneten Rahmen für die Transformation zu einer auf erneuerbaren, fluktuierenden Energiequellen basierenden Stromversorgung darstellen.

Laufzeit: 1. Juli 2013 bis 30. September 2015

Projektmittel: Auftrag des Umweltbundesamts

Umweltbundesamt

Projektpartner: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI

Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI

Projektbearbeitung

Frank Sailer (Projektleitung)
Tel: +49 931 794077-11
E-Mail

Dr. Johannes Hilpert
Tel: +49 931 794077-25
E-Mail

Inhalt

Die deutsche Energie- und Klimapolitik hat das Ziel, die Emissionen von Treibhausgasen bis 2020 um 40 % und bis 2050 um 80-95 % gegenüber 1990 zu senken. Der Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist dabei eine zentrale Maßnahme zur Erreichung dieser Ziele (vgl. § 1 Abs. 2 EEG 2014). Der Anteil der erneuerbaren Energie am Bruttostromverbrauch soll bis 2050 auf mindestens 80 % gesteigert werden.

Diese Ziele erfordern einen Umbau des Stromsystems nicht nur auf der Erzeugungsseite, sondern auch auf der Abnahmeseite und im Netz. Die Zunahme an dezentraler Erzeugung führt regional zu einer Lastflussumkehr. Zudem kann der Zubau erneuerbarer Energien häufig nicht lastnah erfolgen. Nicht zuletzt nimmt der Anteil fluktuierender erneuerbarer Energien zu. Anpassungen im Systembetrieb werden daher erforderlich und der Bedarf an Flexibilität steigt. Die Stromnetze bilden dabei die physikalische Grundlage für die Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energien. Der Umbau der Erzeugungsstruktur und die damit teilweise einhergehende räumliche und zeitliche Entkopplung von Erzeugung und Nachfrage stellen neue Herausforderungen an die Stromnetze, den Netzbetrieb und den Netzausbau. Dabei sind auch Entwicklungen, wie die zunehmende Eigenversorgung in den Blick zu nehmen, wo der Netzanschluss als Back-up genutzt wird. Für Abnahme- und Einspeiseverhalten, aber auch Investitionen der Netznutzer und der Netzbetreiber spielen die Regelungen für Netznutzung und Netzentgelte, insbesondere die Verteilung der Netzkosten auf die Netznutzer, eine zentrale Rolle. Um die notwendigen Anpassungen der Netze, des Netzbetriebs und der Netznutzung z.B. durch Erzeuger, Verbraucher oder Händler zu erreichen, müssen diese Rahmenbedingungen geeignete Anreize setzen.

Das Projekt hat zum Ziel, das bestehende Netzentgelt- und Netznutzungssystem aus rechtlicher, ökonomischer und technischer Perspektive zu analysieren, um Hemmnisse und Defizite zu identifizieren, die eine Umstellung der Stromerzeugung auf weitgehend erneuerbare Energien erschweren. Dabei soll der zentralen Frage nachgegangen werden, ob die gegenwärtigen Regelungen für den Netzbetrieb und die Netznutzung (Netznutzungssystem, Netzentgeltregulierung und ausgewählte für die Netznutzung relevante Umlage- und Abgabenregelungen) einen geeigneten Rahmen für die Transformation zu einer auf erneuerbaren, fluktuierenden Energiequellen basierenden Stromversorgung darstellen.

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Wirkungen des Netzentgelt- und Netznutzungssystems für die unterschiedlichen Netznutzer. Besondere Schwerpunkte liegen dabei auf der Verteilung der Netzkosten auf die Nutzergruppen sowie Anreize für lastnahe Ansiedlung und flexibles Abnahmeverhalten. Basierend auf der Analyse des Status quo und mit Bezug zu den identifizierten Hemmnissen und Defiziten hat das Projekt das Ziel, Vorschläge für die Weiterentwicklung des gegenwärtigen Netzentgelt- und Netznutzungssystems inklusiver weiterer netznutzungsrelevanter Regelungen zu machen. Die Vorschläge werden dabei anhand verschiedener Kriterien interdisziplinär bewertet.

Projektergebnisse

Nele Friedrichsen, Johannes Hilpert, Marian Klobasa, Simon Marwitz, Frank Sailer,

Anforderungen der Integration der erneuerbaren Energien an die Netzentgeltregulierung

Vorschläge zur Weiterentwicklung des Netzentgeltsystems, Climate Change, Umweltbundesamt, 34/2016

Endbericht