PV-Freiflächenanlagen im Spannungsfeld von Klimaschutz, Naturschutz und Landwirtschaft: Konfliktlagen und Harmonisierungsmöglichkeiten (KliNaLa-PV)
Auf den Flächen, die für den Photovoltaik-Ausbau in Frage kommen, konkurriert dieser mit anderen Nutzungen wie der Landwirtschaft oder dem Naturschutz. Vor dem Hintergrund des steigenden Flächendrucks ist es von Bedeutung, diese unterschiedlichen Nutzungen rechtlich zu regulieren und – soweit möglich – miteinander in Einklang zu bringen. KliNaLa-PV untersucht diejenigen Regelungen im aktuellen Rechtsrahmen, die das Spannungsverhältnis von PV-Freiflächenausbau, Naturschutz und Landwirtschaft adressieren. Darauf aufbauend werden Ansätze erarbeitet, wie derartige Konflikte mit dem Ziel aufgelöst werden könnten, allen Interessen bestmöglich gerecht zu werden.
Laufzeit: 1. Juli 2025 – 31. Dezember 2026
Projektmittel: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE)

Projektbearbeitung
Dr. Nils Wegner (Projektleitung)
Tel: +49 931 794077-20
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Michaela Scharpf
Tel: +49-931-79 40 77-276
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Für das Erreichen der Ausbauziele für PV-Freiflächenanlagen in § 4 S. 1 Nr. 3, S. 2 EEG 2023 bestehen in Deutschland theoretisch ausreichend Flächenpotenziale. Auf den grundsätzlich geeigneten Flächen finden gleichwohl derzeit anderweitige Nutzungen statt oder sie dienen dem Naturschutz. Die Diskussionen auf politischer Ebene haben zuletzt gezeigt, dass der weitere Ausbau von PV-Freiflächenanlagen einen Ausgleich insbesondere mit der Landwirtschaft und dem Naturschutz voraussetzt oder dieser den weiteren Ausbau jedenfalls politisch und aus Akzeptanzgründen erleichtern würde. Als Schlüssel hierfür wird vielfach eine Mehrfachnutzung von Flächen zu verschiedenen Zwecken angesehen. So soll auf denselben Flächen gleichzeitig Solarstrom (oder Wärme) produziert werden und Landwirtschaft stattfinden und/oder eine ökologische Aufwertung erfolgen. Hiergegen wird wiederum angeführt, dass damit die Photovoltaik überfrachtet werde und es für das notwendige Ausbautempo bei einer Trennung von Nutzungen bleiben solle.
Vor diesem Hintergrund sollen in KliNaLa-PV diejenigen Regelungen in den Blick genommen werden, die im aktuellen Rechtsrahmen das Spannungsverhältnis von PV-Freiflächenausbau, Naturschutz und Landwirtschaft regulieren. Auf dieser Grundlage soll in verschiedenen Bereichen aufgezeigt werden, wie sich das Spannungsverhältnis anders als bislang auflösen ließe, um alle Interessen möglichst weitgehend zu verwirklichen oder die Betonung eines Interesses jedenfalls bewusst vorzunehmen. Ziel ist es, Wege einer Harmonisierung der vielfach nur scheinbar gegenläufigen Interessen insbesondere durch Mehrfachnutzung von Flächen aufzuzeigen, um die Ausbauziele gemeinsam mit anderen gesellschaftlichen Zielen zu erreichen und die Realisierung von Win-win-Potenzialen für die verschiedenen Nutzungen und Funktionen zu eröffnen.